Der letzte Tag im Leben von Pater Gerontios Prodromitos, 84 Jahre alt, ist mir noch heute in lebendiger Erinnerung:
An jenem Morgen war er in der Küche vorbeigekommen, um beim Gemüsewaschen zu helfen. Als er dann im Hof den Traktor mit dem Anhänger sah, der bereitstand, Sand zu laden, der zu Reparaturen woanders hingebracht werden sollte, ging er dorthin, nahm die Schaufel und warf den Sand in den Anhänger.
„Warum, Pater Gerontios, überlassen Sie diese schwere Arbeit nicht einem jungen Mann?“, fragte ich ihn.
„Lassen Sie es, denn die anderen Patres haben genug zu tun…“
Am selben Tag backte der Bäcker das Brot der Bruderschaft. Pater Gerontius ging dorthin, um das Mehl zu sieben. Nachdem er diese Arbeit beendet hatte, fragte ihn der Bäcker:
„Pater Gerontius, kommst du in einer halben Stunde vorbei, um mir beim Backen zu helfen?“
„Ich gehe jetzt in meine Zelle“, antwortete er, „und lass es mich wissen.“
Nach einer halben Stunde ging der Bäcker in seine Zelle:
„Pater Gerontius, kannst du jetzt kommen?“ Mir zu helfen?
Da er jedoch keine Antwort erhielt, öffnete er die Tür, ging hinein und ... was sah er! Pater Gerontios lag auf seinem Bett, neben ihm lag der aufgeschlagene Psalter. Der Bäcker dachte, er schlafe. Er rief ihn erneut bei seinem Namen:
—Pater Gerontios, komm und hilf mir ...
Doch dieses Mal folgte der eifrige Jünger dem Ruf des Bruders nicht. Er war fortgegangen, um den Lohn für seinen Gehorsam in 50 Jahren Klosterleben zu empfangen. Er ging in die Ewigkeit ein, zur Freude des Herrn, dem er sein Leben lang mit viel Liebe, Demut und Eifer gedient hatte.
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